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Christentum in Indien und Sri Lanka
Allgemeines Das Christentum ist eine monotheistische Religion, die aus dem Judentum hervorging, und mit ihm das Alte Testament teilt. Es glaubt an einen allmächtigen und bedingungslos liebenden Schöpfergott und hat somit universellen Charakter. Die Bibel (Altes und Neues Testament) ist das Heilige Buch der Christen, wobei der Glaube an Jesus Christus im Neuen Testament verankert ist. Im Gegensatz zum Judentum sieht das Christentum in dem jüdischen Wanderprediger Jesus von Nazareth den Sohn Gottes und den vom Judentum erwarteten Messias. Gott wird von den meisten Christen als Dreifaltigkeit – eine Wesenseinheit aus Vater, Sohn und dem Heiligen Geist – gesehen. Zentral ist die Vorstellung, dass Gott in seinem Sohn Mensch wurde. Die Kreuzigung Jesu wird als Erlösung der Menschheit von ihrer Schuld und Sünde verstanden. Nächstenliebe, Barmherzigkeit, Vergebung sind zentrale Prinzipien der Religion. Allerdings entstanden bald unterschiedliche Gruppierungen – politisch, geografisch und durch abweichende Lehrmeinungen bedingt, die sich über ihre Konfessionen einteilen lassen. Heute lassen sich grob vier Hautströmungen festmachen: die römisch-katholische Kirche, die orthodoxen Kirchen, die protestantischen und die anglikanischen Kirchen.
Verbreitung in Indien
Noch bevor das Christentum Europa erreichte, soll es sich mit dem Apostel Thomas 52 n. Chr. an der Malabarküste in Kerala verbreitet haben (sog. Thomaschristen). Erste historische Belege über Kirchengemeinden, die mit den Syrischen Christen in Verbindung standen, stammen allerdings aus dem 6. Jahrhundert. Die Geschichte des Christentums in Indien ist auch die Geschichte der Missionierung und Abspaltung untereinander. Nachfolgend soll daher nur ein kleiner schlagwortartiger Überblick gegeben werden.
Konfessionen Thomaschristen und Syrische Christen Als Thomaschristen werden inoffiziell die indischen christlichen Kirchen bezeichnet, die ihre Geschichte auf die Erstmission durch den Apostel Thomas zurückführen, wie die drei altorientalischen Kirchen:
Römisch-Katholisch Mit dem Portugiesen Vasco de Gama kam im 16. Jh. die römisch-katholische Kirche nach Indien, die drei Teilkirchen umfasst:
Assyrische Kirche des Ostens
Protestantische Kirche Im 18. Jh. erreichten holländische und dänische Missionare Indien und mit diesen der Protestantismus.
Verbreitung auf Sri Lanka Die viertgrößte Religionsgemeinschaft auf Sri Lanka ist das Christentum. Etwa 7,4 Prozent der Bevölkerung ist christlich, wobei der Großteil katholisch ist. Die Geschichte des Christentums auf Sri Lanka ist eng verbunden mit der Missionierung während der Kolonialzeit. Mit den Portugiesen (1505-1658) kam der römische Katholizismus, mit den Holländern (1658-1796) das reformierte Christentum, mit den Briten (1796-1948) der angelsächsische Protestantismus (Anglikaner, Methodisten, Baptisten, Kongregationalisten). Nach dem Ende der Kolonialherrschaft sank die Zahl der Christen allerdings wieder rapide ab. | |
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